mobile tagging in PR und Marketing
von Thea J. Anders, 6. Semester OJ/PR, Sommersemester 2011
Inhalt
Einleitung
Immer mehr Organisationen setzten in ihren Kampagnen mobile tagging ein. Geht man mit offenen Augen durch die Straßen, sieht man, dass wir bereits umgeben von auslesbaren Codes sind. Doch noch wissen die wenigsten damit etwas anzufangen. In Japan und den USA ist der Einsatz von mobile tagging bereits gängige Praxis, in Deutschland ist das Potential jedoch längst nicht ausgeschöpft.
Die Anwendungsmöglichkeiten in PR und Marketing sind vielfälfitg. Dieser Artikel soll eine kurze Einführung in die Anwendung von mobile tagging bzw. die von QR-Codes, sowie einige Anwendungsbeispiele im Alltag und in PR und Marketing geben.
Definition
Der Begriff „mobile tagging“ bedeutet aus dem englischen übersetzt so viel wie „mobiles Markieren“. Ein meist viereckiger Barcode wird mit Hilfe einer Kamera (meist mit der eines Smartphones) gescannt und ausgelesen. So besteht die Möglichkeit, statische Informationsträger mit dem Internet zu verbinden. Normale Strichcodes, wie man sie z.B. von Lebensmittelverpackungen kennt, sind eindimensional, d.h. sie können nur von links nach rechts gelesen werden. Codes, die im mobile tagging eingesetzt werden, sind in der Regel zweidimensional, da sie über eine komplette Fläche codiert sind und können somit viel mehr Informationen speichern.
Die gebräuchlichsten zweidimensionalen Codes sind die so genannten QR-Codes. QR steht für „quick response“, was so viel wie „schnelle Antwort“ bedeutet. Entwickelt wurden QR-Codes in den 1990er Jahren in Japan. Ursprünglich wurden sie dort in der Automobilindustrie im Logistikbereich eingesetzt.
QR-Codes haben im Gegensatz zu eindimensionalen Codes den Vorteil, dass sie auch dann noch auslesbar sind, wenn 30% des Codes zerstört wurden. Ein weiterer Vorteil von QR-Codes ist, dass sie auf eine beliebige Fläche vergrößerbar sind. Theoretisch kann ein QR-Code auch mehrfarbig sein, solange er Code an sich einen Kontrast zum Hintergrund bildet. Zudem müssen QR-Codes nicht zwangsläufig gedruckt sein, sondern können auch digital (zum Beispiel auf einem Smartphonedisplay) ausgegeben werden.1,2
Anwendung
Um einen QR-Code auszulesen, benötigt man ein Endgerät, das eine Kamera besitzt und in der Lage ist, Codes zu decodieren. In der Regel sind dies Kameras in Smartphones mit einem integrierten QR-Reader oder Smartphones mit einer Kamera und einer zusätzlichen, speziellen Applikation. Erfasst das Gerät mit der Kamera den Code, scannt es ihn und decodiert die Information, die in dem Code hinterlegt ist. In einen QR-Code können viele verschiedene Informationen in Form von Datenformaten, wie zum Beispiel reine Texte, Links oder Dateien hinein codiert werden.3
Anwendungsgebiete und -beispiele
Die Anwendungsgebiete von mobile tagging lassen sich grob in drei Bereiche unterteilen:1
Beispiele für die Anwendung von mobile tagging:
Einsatz von mobile tagging in Marketing & PR am Beispiel einer Kampange des Mode-Labels Diesel
Das Modelabel Diesel hat im Frühjahr 2011 eine QR-Kampagne gestartet, in der das Offline-Shoppingerlebnis mit einer Social-Media-Aktivität verbunden wurde. In einem Store in Madrid wurden an den Produkten QR-Codes angebracht, die der Kunde bei Gefallen scannen und so bei Facebook automatisch mit seinen Freunden teilen konnte. Zwar lässt sich darüber streiten, welchen Mehrwert die Aktion für die Kunden hatte. Für Diesel selbst bedeutete die Kampagne vor allem eine Steigerung der Bekanntheit der Marke, Markenbindung, sowie kostenlose Werbung für seine Produkte in einem Sozialen Netzwerk.5,6
Nutzen & Fazit
QR-Codes und somit auch das mobile tagging bieten Unternehmen und Institutionen viele Vorteile: Sie sind einfach und ohne weitere Kosten zu erstellen8 und bieten sich daher auch zum Beispiel für Guerilla-Marketing-Aktionen an. Informationen können vom Nutzer sofort und (fast) ohne Umwege aufgerufen werden. Mobile tagging kann zudem Aufmerksamkeit und Interaktion erzeugen, was nicht zuletzt für die Bekanntheit einer Marke förderlich sein kann. Außerdem bietet sich die Chance, kreativ mit der Möglichkeit, statische Objekte mit dem Internet zu verbinden, umzugehen. Aufgrund der noch relativ starken Unbekanntheit des mobile tagging in Deutschland können Organisationen zudem transportieren, wie fortschrittlich sie sind.
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach dem Nutzen für den User - und noch benutzt längst nicht jeder ein QR-fähiges Endgerät. Sicher kann der Einsatz von mobile tagging einen Mehrwert oder sogar Lebenshilfe bieten. Oft wird es vom Nutzer allerdings nur als eine „nette“ Spielerei angenommen, zumal es für ihn leicht durchschaubar ist, ob eine Organisation nur im eigenen Interesse handelt und den User schlicht als Multiplikator nutzt.5
Quellen
1 http://de.wikipedia.org/wiki/Mobile_Tagging
2 http://de.wikipedia.org/wiki/QR-Code
3 http://www.mobilemarketingwelt.com/2010/01/21/alles-was-sie-uber-qr-codes-wissen-sollten/
4 http://www.pocketbrain.de/newsticker/news/3514-das-handy-ist-das-bahn-ticket.html
5 http://www.t-shared.at/cloudthinkn/diesel-verbindet-like-button-mit-shoperlebnis/
6 http://www.viralblog.com/social-commerce-2/diesel-likes-in-store-qr-codes/
7 http://online.wsj.com/article/SB10001424052748704132204576285631212564952.html?mod=WSJEUROPE_newsreel_technology
8 http://goqr.me/